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Nach Ronnys plötzlichem Tod haben wir eine Woche nur geheult.
Als wir es nicht mehr ausgehalten haben, machten wir uns auf die Suche nach einem Hund vom Tierschutz. Schnell wurde meine Frau fündig und wir hätten einen super erzogenen Familienhund bekommen können. Sein einziger Makel war, er war kein Collie...
Ich mußte aber unbedingt wieder einen Collie haben. Schließlich überredete ich Renate, doch noch einmal einen Collie zu nehmen. So haben wir uns dann in den Tierheimen der Umgebung nach einem Collie umgehört.
Tatsächlich fanden wir drei Collies. Einen Welpen, einen Zweijährigen und einen Achtjährigen.
Der Welpe erschien uns wegen der gesundheitlichen Einschränkungen meiner Frau problematisch und für den Achtjährigen fehlte uns der Mut.
Also fuhren wir dann mit Biggy ins Tierheim Lengerich.
Mich erwartete ein riesiger (78 cm Schulterhöhe) Collie in dark sable vom britischen Typ, der sich unbändig freute, als er aus der Box durfte.
Mit Biggy gab es keine Probleme und Renate ließ sich von meiner Begeisterung anstecken. Also Frau und Hündin nach Hause gebracht und Collie abgeholt.
So kam Aaron zu uns.
Er war vier Wochen vorher am Bahnhof von Velpe aufgegriffen worden und wog jetzt etwa 28 kg. Für einen standartgemäßen Collierüden genug, aber bei seiner Größe wären doch 5 kg mehr richtig gewesen. Aaron hatte also wohl Hunger kennengelernt, und seine Futtergier hat er nie abgelegt. Biggy mussten wir noch lange getrennt von ihm im Bad füttern, weil er sie sonst vom Futter vertrieben hätte.
Gleich am ersten Abend bedrohte er Renate. Sie hatte auf dem Sofa sitzend wohl eine ungünstige Bewegung gemacht und Aaron fühlte sich bedroht. Bis auf diesen Schreck verlief der Rest des Tages aber ruhig.
Bald lernten wir Aaron besser kennen. Die erste Zeit bei uns duckte er sich weg, wenn wir uns von vorne mit der Hand näherten. Erhobene Hände, gar noch mit Handtuch oder Geschirrtuch bewirkten sofortige Drohgebärden.
Alles spielte sich ein, und wir hatten ein paar Monate den liebsten Hund von allen. Wir waren zum Grundlehrgang bei der Hundeschule (sollte eigentlich Pflicht werden für alle Rassen und Größen), und Aaron wurde kastriert. Die Operation hat er gut überstanden und die Heilung verlief problemlos. Einzig die gründliche Rasur vor dem Eingriff hatte die Haut so gereizt, daß er deutlich darunter litt (etwas Calendumed konnte ihm helfen).
Schließlich fühlte er sich so sicher, daß er anfing, die Rangordnung in Frage zu stellen. Schickte ich ihn vom Katzenfutter in der Küche auf seinen Platz im Flur, so ging er unter Protest zwar bis zu seinem Platz, weigerte sich aber, sich zu setzen oder gar hinzulegen. Es bedarf guter Nerven und eines sicheren Griffs, einen Hund dieser Größe trotz Knurren und Zähnefletschen zu überzeugen, daß er sich hinzulegen hat, ohne einem die Haut abzuziehen. Nach etwa einem halben Jahr war das ausgestanden. Wenn ich ihn zu heftig aus der Küche schickte knallte er zwar immer noch mit den Zähnen, aber nur um das Gesicht zu wahren.
Sein Mißtrauen gegenüber Kindern behielt Aaron für den Rest seines Lebens. Kinder unter 10 – 12 Jahren traute er nicht. Jasmin war ziemlich geduldig, aber meist lief es so ab, daß er das Leckerli aus den Fingern annahm, herunterwügte und dann feststellte, daß er ihr zu nah war.
Wenn er locker war (nach einem Spaziergang) und die Kinder und die Umgebung völlig ruhig waren, dann war auch streicheln im Liegen möglich. Einmal im Spätsommer lag Aaron neben am Boden, Biggy daneben und um uns herum fast alle Kinder aus dem Pferdekamp, die die Hunde mit Äpfeln fütterten. Die Gelegenheiten waren aber selten und es war von der Konzentration her auch sehr anstrengend, ihn ständig so am Halsband zu halten, daß er niemals in der Lage gewesen wäre, jemand zu erwischen, wenn sich bedroht gefühlt hätte.
Nach Ronnys plötzlichem Tod haben wir eine Woche nur geheult.
Als wir es nicht mehr ausgehalten haben, machten wir uns auf die Suche nach einem Hund vom Tierschutz. Schnell wurde meine Frau fündig und wir hätten einen super erzogenen Familienhund bekommen können. Sein einziger Makel war, er war kein Collie...
Ich mußte aber unbedingt wieder einen Collie haben. Schließlich überredete ich Renate, doch noch einmal einen Collie zu nehmen. So haben wir uns dann in den Tierheimen der Umgebung nach einem Collie umgehört.
Tatsächlich fanden wir drei Collies. Einen Welpen, einen Zweijährigen und einen Achtjährigen.
Der Welpe erschien uns wegen der gesundheitlichen Einschränkungen meiner Frau problematisch und für den Achtjährigen fehlte uns der Mut.
Also fuhren wir dann mit Biggy ins Tierheim Lengerich.
Mich erwartete ein riesiger (78 cm Schulterhöhe) Collie in dark sable vom britischen Typ, der sich unbändig freute, als er aus der Box durfte.
Mit Biggy gab es keine Probleme und Renate ließ sich von meiner Begeisterung anstecken. Also Frau und Hündin nach Hause gebracht und Collie abgeholt.
So kam Aaron zu uns.
Er war vier Wochen vorher am Bahnhof von Velpe aufgegriffen worden und wog jetzt etwa 28 kg. Für einen standartgemäßen Collierüden genug, aber bei seiner Größe wären doch 5 kg mehr richtig gewesen. Aaron hatte also wohl Hunger kennengelernt, und seine Futtergier hat er nie abgelegt. Biggy mussten wir noch lange getrennt von ihm im Bad füttern, weil er sie sonst vom Futter vertrieben hätte.
Gleich am ersten Abend bedrohte er Renate. Sie hatte auf dem Sofa sitzend wohl eine ungünstige Bewegung gemacht und Aaron fühlte sich bedroht. Bis auf diesen Schreck verlief der Rest des Tages aber ruhig.
Bald lernten wir Aaron besser kennen. Die erste Zeit bei uns duckte er sich weg, wenn wir uns von vorne mit der Hand näherten. Erhobene Hände, gar noch mit Handtuch oder Geschirrtuch bewirkten sofortige Drohgebärden.
Alles spielte sich ein, und wir hatten ein paar Monate den liebsten Hund von allen. Wir waren zum Grundlehrgang bei der Hundeschule (sollte eigentlich Pflicht werden für alle Rassen und Größen), und Aaron wurde kastriert. Die Operation hat er gut überstanden und die Heilung verlief problemlos. Einzig die gründliche Rasur vor dem Eingriff hatte die Haut so gereizt, daß er deutlich darunter litt (etwas Calendumed konnte ihm helfen).
Schließlich fühlte er sich so sicher, daß er anfing, die Rangordnung in Frage zu stellen. Schickte ich ihn vom Katzenfutter in der Küche auf seinen Platz im Flur, so ging er unter Protest zwar bis zu seinem Platz, weigerte sich aber, sich zu setzen oder gar hinzulegen. Es bedarf guter Nerven und eines sicheren Griffs, einen Hund dieser Größe trotz Knurren und Zähnefletschen zu überzeugen, daß er sich hinzulegen hat, ohne einem die Haut abzuziehen. Nach etwa einem halben Jahr war das ausgestanden. Wenn ich ihn zu heftig aus der Küche schickte knallte er zwar immer noch mit den Zähnen, aber nur um das Gesicht zu wahren.
Sein Mißtrauen gegenüber Kindern behielt Aaron für den Rest seines Lebens. Kindern unter 10 – 12 Jahren traute er nicht. Jasmin war ziemlich geduldig, aber meist lief es so ab, daß er das Leckerli aus den Fingern annahm, herunterwügte und dann feststellte, daß er ihr zu nah war.
Wenn er locker war (nach einem Spaziergang) und die Kinder und die Umgebung völlig ruhig waren, dann war auch streicheln im Liegen möglich. Einmal im Spätsommer lag Aaron ruhig am Boden, ich hockte neben ihm und Biggy bewegte sich relativ frei. Um uns herum hockten und saßen fast alle Kinder aus dem Pferdekamp, die die Hunde mit Äpfeln fütterten. Die Gelegenheiten waren aber selten und es war von der Konzentration her auch sehr anstrengend, ihn ständig so am Halsband zu halten, daß er niemals in der Lage gewesen wäre, jemand zu erwischen, wenn er sich bedroht gefühlt hätte.
Daher und weil Aaron sich nicht mit dem schrecklichen Jack-Russel Balko von Marinas Familie vertrug, verlegte ich meine Gänge vom Pferdekamp zum nahegelegten Wäldchen.
Erwachsenen mit Gegenständen(Tragetaschen, Harken) begegnete er misstrauisch; so wichen wir einander aus.
Erwachsene ohne bedrohliche Gegenstände ignorierte Aaron draußen weitgehend, es sei denn, sie gehörten zu den Wenigen mit dem besonderen Draht zu Hunden.
Erwachsene mit Hund begegnete Aaron stets freundlich, interessierte sich aber hauptsächlich für die Vierbeiner. Bei Ludmilla, die ihm doch mit gehörigem Respekt begegnete forderte er allerdings die Leckerchen ein.
Sein Verhältnis zu anderen Hunden war außer Haus fast tadellos. Von wenigen Hunden abgesehen kam er mit jedem zurecht. Bei den Ausnahmen war sofort wieder Ruhe, wenn wir aneinander vorbei waren. Nur mit dem kleinen Balko verband Aaron ein so tiefer Haß, daß er ihn nur von weitem zu hören brauchte um sich fürchterlich aufzuregen
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IAarons Bilder
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